Jeder wünscht sich eine glatte, faltenfreie und nicht-fettende Haut. Umso besser, dass die Kosmetik jede Menge Lösungen bietet! Doch leider sind die meisten Make-ups voll von Silikonen – und die sind alles andere als gesund.
Silikone in Make-ups haben Tradition. Zumindest seit dem Siegeszug der Anti-Falten-Cremes. Der chemische Stoff hat nämlich die Eigenschaft, etwaige Fältchen zu verschließen und ein wunderbar ebenes Hautbild zu hinterlassen. Doch das ist nicht der einzige Grund, weshalb die Kosmetik-Industrie nahezu jede Hautcreme, jedes Make-Up, ja sogar fast jedes Hautöl mit Silikonen versetzt.
Wir gehen dem Wirkstoff auf dem Grund und beleuchten, wie er in der heutigen handelsüblichen Kosmetik wirklich wirkt. Zwar ist der Nutzen für das oberflächliche Bild der Haut enorm, allerdings gibt es für die Gesundheit mit Sicherheit bessere Alternativen.
Der Wirkstoff „Silikon“ ist äußerst weitreichend und findet nicht nur in der Kosmetik Verwendung. Verschiedenste kryptische Bezeichnungen gelten als Synonyme bzw. als abgeänderte chemische Verbindungen, welche in ganz verschiedenen Bereichen eingesetzt werden. So ist der Wirkstoff nicht nur für die Kosmetik interessant, sondern auch – wie mit Sicherheit schon bekannt – als Fugenfüllstoff für Böden und Wände oder gar als Implantat für Brüste.
Silikone gehören der Familie der synthetischen Polymeren an und werden aus Mineralöl bzw. Erdöl hergestellt. Was auf dem Bau super ist, hat im Gesicht eigentlich nichts zu suchen… eigentlich.
Übrigens: Make-Up Produkte werden nicht immer offensichtlich mit dem Inhaltsstoff „Silikon“ beschrieben. Es gibt haufenweise Bezeichnungen, die allesamt auf „-methicone“ und „-siloxane“ enden, wie zum Beispiel:
Lustigerweise arbeiten Silikone auf der Haut ähnlich wie beim Fugenschließen auf dem Fliesenboden. Sie füllen Falten so auf, dass das Hautbild schön glatt wird und bilden darüber hinaus einen dichten Schutzfilm, der auf der einen Seite den Feuchtigkeitsverlust verhindert und auf der anderen Seite körpereigene Duftstoffe bindet. Darüber hinaus fetten sie nicht und verhindern sogar die körpereigene Talgproduktion, wodurch sich auch das anschließende Hautgefühl geschmeidig und gesund anfühlt. Make-up Produkte wie Lidschatten, Lippenstift oder Foundations lassen sich dank Silikon leichter auftragen und beseitigen hauteigene „Störfaktoren“, indem sie diese wortwörtlich verdunsten lassen.
Et voila: Eine billige, chemische Substanz hat im Handumdrehen die Welt der Kosmetik erobert, weil sie nahezu jeden Wunsch für eine strahlende und jugendlich-gesunde Haut erfüllt und darüber hinaus sogar das farbige Make-Up stundenlang standhaft macht.
Tatsächlich werden auch Hautöle, die für den ganzen Körper eingesetzt werden können, heutzutage gerne mit Silikonen versehen. Der Vorteil hierbei liegt darin, dass die nicht-fettende Wirkung eine sofort „einsatzfähige“ Haut hinterlässt. Während man bei anderen Lotions ewig wartet, bis man in die Kleidung schlüpfen kann, ist dies bei silikonhaltigen Cremes und Ölen kaum mehr nötig.
Kommen wir nur zur Kehrseite des so vielseitigen Make-up-Inhaltsstoff. Vorweg können wir nehmen, dass glücklicherweise keine Allergien gegen Silikon bekannt sind. Trotzdem greift die Substanz auf empfindliche Weise in die biologischen Vorgänge unserer Haut ein und wirkt dadurch langfristig umso kontraproduktiver.
Denn wer ohnehin schon ein Problem mit einer fettigen Haut hat, wird seine Talgproduktion (natürlicher und wichtiger Schutzfilm der Haut) durch silikonhaltige Creme umso mehr aus dem Gleichgewicht bringen. Silikon unterstützt die Haut nicht, sie übermalt diese bloß und dichtet sie ab.
Zudem kommt, dass die Haut auf einen regen Austausch mit der Atmosphäre angewiesen ist. Wird sie durch den Mantel der Silikon-Lotion abgedichtet, quillt sie aber darunter auf, wird trocken, spröde und natürliche Abfallprodukte wie Bakterien und Hautzellen können nicht entweichen. Obendrein ergibt sich aus dem luftdichten Raum der perfekte Nährboden für ebenjene Bakterien, Viren und Pilze, sodass sich nach nur wenigen Wochen der regelmäßigen Anwendung Hautunreinheiten bilden.
Unterm Strich können wir sagen, dass Silikone in Make-Ups paradoxerweise das provozieren, was sie so gut zu vertuschen wissen. Fassen wir zusammen.
Silikonhaltige Make-Ups…:
Mal wieder führt uns der Weg in die Naturkosmetik. Nicht nur Shampoos, Duschgels und Cremes müssen frei von Mineralöl sein, wenn sie als „Naturkosmetik“ bezeichnet werden wollen, sondern auch Make-Ups.
Zugegeben: Natürliche Make-ups büßen ein wenig von der irren (kurzfristigen) Wirkung der synthetischen Make-ups ein. Dennoch schaffen auch Sie es, den Hautteint zu verfeinern, ohne dabei so massiv in die hauteigenen Prozesse einzugreifen. In ein paar Jahren wird die Freude groß sein, wenn die Haut noch immer faltenfrei, jung und natürlich geblieben und nicht auf das hastige Übermalen mit silikonhaltiger Farbe angewiesen ist.
Schönheit muss nicht immer ungesund sein. Selbstverständlich spricht nichts dagegen, hin und wieder für besondere Anlässe ein etwas stärkeres und damit auch silikonhaltiges Make-up zu verwenden – damit kann die Haut durchaus umgehen. Problematisch wird es, wenn Silikone täglich den Weg ins Gesicht finden und so einen schleichenden Schaden anrichten.
Wer sich weiterhin schminken möchte und auf Silikone verzichten will, darf sich in der Welt der Naturkosmetik umsehen. Auch hier gibt es mittlerweile Produkte, die sich vor der aggressiven Silikonpower nicht verstecken müssen.