Bodylotion ohne Silikone Liste von silikonefreien Bodylotions

Dr. Lisa Dinh 30.10.2020 4:4 min

Sekundenschnelles Einziehen und ein wohliges Hautgefühl obendrein. Silikone machen Bodylotions zu einer echten Wellness-Kur für die Haut. Doch das gute Gefühl täuscht, denn sie bringen der Haut mehr Schaden als Nutzen.

Vor nicht allzu langer Zeit war es noch üblich, dass man 15-20 Minuten nach dem Auftragen der Bodylotion warten musste, bis man wieder in etwas engere Kleidung schlüpfen kann. Das hat sich geändert, seitdem ein Großteil aller Cremes für den Körper mit Silikonen versehen werden.

Dummerweise ist Silikon nicht allzu gesund und wirkt sich mittel- bis langfristig eher schädigend auf die Haut aus. Wir erklären in diesem Artikel, warum das so ist und wie die Haut dank einer silikonfreien Bodylotion wieder „gesund und munter“ werden kann.

Warum werden Silikone in Bodylotions verwendet?

Silikone haben die Eigenschaft, den Feuchtigkeitsverlust auf der Haut über einen langen Zeitraum zu verhindern. Dazu verbinden sich die kleinsten Silikonteilchen zu einem dichten Film, der sich über die komplette eingecremte Haut legt. Dieser Film wiederum ermöglicht ein langanhaltendes „Pudelwohl-Gefühl“ und suggeriert eine gut versorgte und gesunde Haut.

Obendrein fixiert der Silikonmantel Duftstoffe, was zur Folge hat, dass der angenehme Geruch der Lotion bis weit in den Tag (oder in die Nacht) erhalten bleibt. Und als ob das noch nicht genug wäre, bieten uns die kleinen Polymere auch noch einen mächtigen Alltagskomfort. Denn durch die fettbindende Wirkung, schmiert die aufgetragene Creme nicht, sodass keine Wartezeit mehr nötig ist, um sie einziehen zu lassen.

Warum Silikon die Haut langfristig schadet

Die Silikone selbst sind gesundheitlich wahrscheinlich unbedenklich, denn tatsächlich sind bis heute keinerlei Allergien oder Krankheiten bekannt, die durch das synthetische Polymer provoziert werden. Allerdings stören sie die durch die Bildung eines Films auf der Haut die natürlichen biologischen Prozesse, woraus langfristige Schäden entstehen können.

Der dichte Silikonfilm, der sich über die Haut erstreckt, ist nämlich so stark abdichtend, dass sich darunter allerhand Keime, wie Bakterien, Viren oder Pilze vermehren können. Dadurch können Hautunreinheiten oder sogar Infektionen und Entzündungen der Haut begünstigt werden.

Da die meisten verwendeten Silikone außerdem nicht wasserlöslich sind, wird diese Schicht nicht vollständig durch eine Dusche abgetragen und es kommt zum sogenannten Build-up Effekt. Schicht für Schicht lagert sich mit der Zeit immer mehr Silikon auf der Haut ab und verstärkt so den störenden Effekt.

Ganz abgesehen davon wird der Haut durch die fettende Silikonschicht ein Schutz vorgetäuscht, sodass diese die eigene Produktion von Talg (wichtiger Bestandteil der hauteigenen Schutzbarriere) aus dem Gleichgewicht gebracht wird. Die Folgen davon können individuell sehr unterschiedlich sein und reichen von Austrocknung der Haut bis zur Überfettung.

Je länger und je regelmäßiger eine silikonhaltige Bodylotion aufgetragen wird, umso intensiver wird die Haut aus der natürlichen Balance gebracht.

Neben der schädlichen Wirkung auf die Haut ist auch der Umweltaspekt nicht außer Acht zu lassen. Silikone aus Bodylotions landen früher oder später im Abwasser und können dort zu einem Großteil nicht abgebaut werden. Tatsächlich sammeln sich in der Natur immer mehr Silikone an, die aus den unterschiedlichsten Pflegeprodukten stammen und einen noch nicht abschätzbaren Einfluss auf die belebte Umwelt haben.

Unterm Strich steht:

  • Silikone verdichten die Haut so stark, dass sich Keime ansammeln können
  • Silikone sind meistens nicht wasserlöslich und bilden mit jedem Auftragen eine neue Schicht (Build-up-Effekt)
  • Silikone bringen die hauteigene Talgproduktion aus der Balance
  • Silikone reichern sich in der Umwelt an

Silikone in Bodylotions erkennen

Silikone müssen auf der INCI-Liste der Inhaltsstoffe genau angegeben werden. Typischerweise sind sie an den Endungenen -cone oder –xane zu erkennen. Die verwendeten Silikone lassen sich in zwei Gruppen einordnen, wasserlösliche und wasserunlösliche, wobei letztere in Bodylotions vermehrt vorzufinden sind. Aufgrund des beschriebenen Effektes ist schnell klar, dass wasserunlösliche Silikone für die Haut ein größeres Problem darstellen, doch auch der störende Effekt der wasserlöslichen Silikone sollte nicht unterschätzt werden.

Die häufigsten verwendeten Silikone sind:

  • Wasserlösliche Silikone: Cyclomethicone, Cyclopentasiloxane, Lauryl Methicone Copolyol, Dimethicone Copolyo, Polysiloxane, Dimethicone copolyol/HWP, Hydroxypropyl

  • Wasserunlösliche Silikone sind: Dimethicone, Cetearyl Methicone, Cyclomethicone, Cyclopentasiloxane, Dimethiconol, Stearyl Dimethicone, Trimethylsilylamodimethicone, Cetyl Dimethicone

Wer sich ein mühsames Studium der INCI-Liste sparen möchte, kann gezielt auf Produkthinweise, wie „silikonfrei“ Ausschau halten, die auf einigen Bodylotions konventioneller Hersteller zu finden sind. Auch hilfreiche Apps, wie Codecheck, können dabei unterstützen, ein Produkt aufzuspüren, dass frei von Silikonen ist. Einfacher kann aber der Griff zu einem naturkosmetischen Produkt sein.

Eine naturkosmetische Bodylotion ist grundsätzlich nicht nur frei von Silikonen, sondern auch von anderen fragwürdigen Inhaltsstoffen, wie Parabenen, Mineralöl oder Mikroplastik.

Silikonfreie Bodylotions – eine Alternative

Eine feuchtigkeitsspendende und reichhaltige Lotion muss nicht zwangsläufig mit Silikon versehen sein und kann trotzdem ein wohliges Gefühl von „echter Hautgesundheit“ bescheren. Eine hochwertige Alternative, die frei von Parabenen, Silikonen und künstlichen Duftstoffen ist, ist die Greendoor Bodylotion mit Aloe Vera. Kunden berichten, dass die Lotion kaum bis gar nicht schmiert und im Handumdrehen einzieht.

Fazit

Silikone sorgen dafür, dass Bodylotions schnell einziehen, nicht fetten und sich wunderbar auf der Haut anfühlen – allerdings zu einem hohen Preis. Wer regelmäßig silikonhaltige Cremes aufträgt, greift empfindlich in die Biochemie der Haut ein und begünstigt eine gestörte Talgproduktion (extrem trockene oder fettige Haut), sowie die Entstehung von Unreinheiten.

Angenehme und effektive Alternativen gibt es aus der Naturkosmetik, in der Silikone grundsätzlich nicht verwendet werden.

Dr. Lisa Dinh

Dr. Lisa Dinh ist freie Wissenschaftsredakteurin für Biochemie. Ihr Grundstudium absolvierte Sie an der Nanyang Technological University in Singapur Ihre Promotion erhielt Sie an der Masaryk University in Brünn.

Als freie Redakteurin schreibt Sie Fachartikel über Frauengesundheit, Naturkosmetik, Ernährung, Meditation und vieles mehr. Da sie zweisprachig aufgewachsen ist, verfasst Sie Texte in Deutsch als auch in Englisch.