Make-Up ohne Parabene Liste von parabenfreiem Make-Up

Dr. Lisa Dinh 20.10.2020 3:50 min

Damit Make-Ups länger als ein paar Tage frei von Keimen bleiben, werden sie mit Parabenen versehen. Was auf der einen Seite vorteilhaft sein kann, ist auf der anderen Seite schädigend für unser Hormonsystem.

Was wäre das Leben ohne ein bisschen Make-Up? Ein paar Handgriffe und schon hat man ein kleines Wunder im Gesicht vollbracht. Was nach außen hin jedoch wundervoll aussieht, muss nicht immer das Beste für die Gesundheit sein.

Make-Ups, Lotions, Feuchtigkeitscremes… sie alle haben eine andere Seite der Medaille – und zwar die Schadstoffe. In diesem Artikel fokussieren wir uns auf die sogenannten Parabene in Make-Ups, erklären, warum sie so „wichtig“ sind und wie stattdessen ein gesünderes Make-Up aussehen könnte.

Warum Parabene in Make-Ups so gerne verwendet werden

Parabene haben einen sehr einfachen, aber auch wichtigen Job. Da in den meisten Make-Ups Wasser enthalten ist, welches auf Dauer und in Kombination mit anderen Wirkstoffen die Bildung von Keimen fördert, muss für eine Konservierung gesorgt werden. Und hier kommen Parabene ins Spiel.

Durch ihre speziellen chemischen Eigenschaften gewährleisten sie eine Konservierung und halten auf diese Weise verschiedenste Kosmetika über einen langen Zeitraum sauber.

Auch wenn – wie wir gleich noch genauer erfahren werden – Parabene nicht besonders gesund sind, bringen sie einige Vorteile mit sich. Denn durch die lange Konservierung…:

  • … muss der Verbraucher nicht auf eine bestimmte (keimfreie) Entnahme achten wie zum Beispiel mit Handschuhen o.ä..
  • … müssen bei der Verpackung weniger Ressourcen verwendet werden, da eine Einzelverpackung pro Portion nicht notwendig ist.

Parabene? Was ist das überhaupt?

Wenn wir von Parabenen sprechen, ist nicht immer ganz klar, was damit gemeint ist. Vorweg können wir nehmen, dass es keine Mineralöl-Substanz wie zum Beispiel Silikon ist. Vielmehr handelt es sich um eine spezielle chemische Verbindung dessen Haupteinsatzgebiet die Konservierung von Kosmetika und Lebensmittel ist. Diesen Job erledigen sie deswegen so gut, weil sie antibakteriell und fungizid wirken.

Da es mehrere unterschiedliche Arten von Parabene gibt, listen wir einmal die gängigsten auf und zeigen, welche Arten davon in unseren Kosmetika vertreten sind.

Nicht mehr zugelassen:

  • Isopropylparaben
  • Isobutylparaben
  • Pentylparaben
  • Benzylparaben

Fragwürdig, aber zugelassen bis zu einer Konzentration von 0,19%:

  • Propylparaben
  • Butylparaben

Laut BfR (Bundesinstitut für Risikobewertung) nicht gefährlich bis zu einer Konzentration von 0,4%:

  • Methylparaben
  • Ethylparaben

Wieso sind Parabene nicht besonders gesund?

Im Jahr 2004 hat eine Studie aus Großbritannien für den ersten großen Aufruhr gesorgt, indem sie Parabene in Deos als mögliche Ursache für Brustkrebs identifizierte. Zudem kommt, dass einige der unzähligen Paraben-Verbindungen in bestimmten Mengen das hormonelle System beeinflussen und dadurch indirekt Krankheiten herbeiführen können.

Biochemisch betrachtet sind Parabene dem weiblichen Sexualhormon Östrogen sehr nahe, worauf auch die hormonelle Einflussnahme zurückzuführen ist. So wurde tatsächlich herausgefunden, dass Methyl- und Ethylparabene bei männlichen Ratten zur Senkung des Testosteronspiegels führen. Das Problem: Wie oben erwähnt, sind genau diese Parabene bis zu 0,4%in Make-Ups, Cremes, sowie Deos, Duschgels und Co. zugelassen.

Natürlich, wie bei jeder Substanz auf dieser Welt, macht die Dosis das Gift und niemand wird einen direkten Einfluss spüren, wenn pro Jahr einmal ein parabenhaltiges Make-Up aufgetragen wird. Problematisch wird es allerdings durch die regelmäßige Anwendung, mit der auch die Paraben-Konzentration im Körper ansteigt.

Die hormonelle Einflussnahme kann sich im Extremfall wie folgt bemerkbar machen:

  • Bei Frauen: Eigenproduktion von Östrogen wird gehemmt, hormonelles Ungleichgewicht, Menstruationsbeschwerden.
  • Bei Männern: Senkung des Testosteronspiegels, Senkung der Libido, Neigung zu höheren Körperfettanteil.

Wie werden Parabene sinnvoll ersetzt?

Es gibt zwei Wege, den Einsatz von Parabenen unnötig zu machen. Erstens: Man verzichtet auf Wasser und gibt stattdessen ätherische Öle wie etwa Sorbinsäure oder Benzoesäure in die Rezeptur. Zweitens: Man greift auf den weniger aggressiven Konservierungsstoff Phenoxyethanol zurück. Dieser jedoch ist nicht viel besser, sondern lediglich etwas weniger schlimm.

Hinweis: Wer parabenfreie Kosmetik benutzt, sollte trotz des nicht vorhandenen Wasseranteils hygienisch mit seinem Vorrat umgehen. D.h., dass keine Keime oder ähnliches in die Aufbewahrungsdose hineingelangen sollte.

Make-up ohne Parabene – diese Alternativen sind ihr Geld wert

Wer die ständige Bombardierung mit Schadstoffen satthat und trotzdem nicht auf die Vorzüge eines gutes Make-Ups verzichten möchte, sollte sich in der Naturkosmetik umschauen. Als Naturkosmetik dürfen nur solche Produkte benannt werden, die vollständig auf Chemie und Mineralölsubstanzen verzichten.

Einige Marken sind zum Beispiel: Alverde, Lavera oder Alterra.

Wer hingegen eine direkte Empfehlung sucht, kann sich mit der Coselle BB Make-Up Creme vertraut machen. Diese ist frei von jeglichen chemischen Zusatzstoffen und besonders verträglich für Allergiker und für eine sensible Haut. Hinsichtlich verschiedener Make-Up Komponenten wird eine Eigenrecherche bei diversen Naturkosmetik-Herstellern notwendig sein.

Fazit

Heutzutage ist der Markt mit einer Vielzahl von Naturkosmetika bestückt. Es ist also nicht mehr notwendig, zu den handelsüblichen Produkten zu greifen, die ohnehin noch voll von anderen Schadstoffen, wie zum Beispiel Silikone, sind.

Speziell bei Parabenen ist die hormonelle Wirkung äußerst problematisch, wenn es zu einer Langzeitverwendung kommt. Wer also täglich ein Make-Up aufträgt, tut seiner Gesundheit definitiv etwas Gutes, wenn die parabenhaltige Kosmetik reduziert wird.

Studien

Es wurden 124 Patienten, mit leichter bis mittel schwerer Akne, randomisiert mit einem 5 % Teebaumöl-Gel oder mit 5 % Benzoylperoxid behandelt. Beide Gruppen zeigten nach wenigen Wochen eine deutliche Verbesserung, wobei der Effekt des Teebaumöl-Gels etwas langsamer eingetreten ist. Dafür sind im Gegensatz Benzoylperoxid-Gruppe, weitaus weniger Nebenwirkungen aufgetreten.

Autoren: Bassett IB, Pannowitz DL, Barnetson RS. | Institut: Department of Dermatology, Royal Prince Alfred Hospital | Land: Camperdown, Australien | Datum: Okt. 1990 | Quelle: Link zur Studie

Dr. Lisa Dinh

Dr. Lisa Dinh ist freie Wissenschaftsredakteurin für Biochemie. Ihr Grundstudium absolvierte Sie an der Nanyang Technological University in Singapur Ihre Promotion erhielt Sie an der Masaryk University in Brünn.

Als freie Redakteurin schreibt Sie Fachartikel über Frauengesundheit, Naturkosmetik, Ernährung, Meditation und vieles mehr. Da sie zweisprachig aufgewachsen ist, verfasst Sie Texte in Deutsch als auch in Englisch.